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11.04.2025

Müller Gleisbau am Projekt Klostergraben in Dübendorf

Ende 2024 erhielt die Müller Gleisbau AG den Zuschlagsentscheid der SBB, Infrastruktur, Ausbau und Erneuerungsprojekte, zur Erstellung des Durchlasses am Klostergraben in Dübendorf. Damit war Müller Gleisbau der direkte Auftragnehmer, der für die gesamte Koordination verantwortlich war.

Hochwasserschutz und Tierkorridor
Der Klostergraben verbindet zwei grössere Moorgebiete miteinander. Der bestehende Durchlass wurde aus ökologischen und hydrologischen Gründen durch einen Neubau ersetzt. Dabei wurden vorgefertigte Betonelemente verwendet. Der neue Durchlass soll die zu erwarteten Wassermassen bei Hochwasser ableiten können. Ausserdem sollte er faunagerecht ausgebaut werden, damit er Amphibien und Wildtieren als Vernetzungskorridor dienen kann.

Viel befahrene Strecke
Der Abschnitt Dübendorf-Schwerzenbach liegt auf der viel befahrenen Strecke Zürich-Rapperswil-Pfäffikon SZ. Die Doppelspurstrecke weist neben der hohen Frequenz praktisch eine Nutzung rund um die Uhr auf. Die Zeitfenster für die Vorbereitungsarbeiten, wie auch für die Hauptarbeiten waren darum entsprechend knapp bemessen und mussten optimal genutzt werden.

Herausforderung Grundwasser
Um die hohen Grundwasserstände zu senken, wurden die Baugrube mittels einer Spundwand umschlossen und im Wellpoint-Verfahren der Wasserspiegel abgesenkt. Zirka 350 m2 Spundwände wurden in drei Arbeitsschichten von je drei bis fünf Stunden eingebracht. Dies setzte die richtige Wahl des Rammverfahrens sowie der zum Teil zeitgleiche und parallele Einsatz von zwei Rammgeräten voraus. Dank minutiöser Vorbereitung konnten die Schichtleistungen erreicht oder sogar übertroffen werden.

Intensivphase
Im Zeitfenster vom 1. März, 00.00 Uhr bis 3. März, 05.00 Uhr wurde das Doppelspurgleis komplett gesperrt. In diesem Zeitraum sollte der gesamte Durchlass versetzt werden. Geplant war, die Betonelemente ab dem Bahnhof Schwerzenbach mit einem Gleiskran zu transportieren und zu versetzen. Anschliessend sollten weitere Schichten für den Rückzug der Spundwände sorgen. Ziel war, das gesamte Bauwerk in der Intensivphase fertig zu stellen.

Fehlender Gleiskran
Knapp eine Woche vor dem Grosseinsatz stellte sich heraus, dass der geplante Gleiskran nicht zum Einsatz kommen kann. Die Logistik wurde damit innerhalb kürzester Frist umgeplant. Ein 160 Tonnen Pneukran sollte zum Einsatz kommen. Aufgrund des anspruchsvollen Untergrundes wurde die bestehende Piste mit über 500 m3 Material verstärkt und den neuen Anforderungen angepasst. Als schwieriges Detail stellte sich dabei die Fundation der Kranabstützung heraus, denn die Spundwand durfte nicht zusätzlich belastet werden. Mithilfe von gerammten, und in die 10 m tiefer liegende Moräne, fundierten Stahlträger wurde dies gelöst. Damit war die Baustelle bereit für die vier Betonelemente mit je zirka 45 Tonnen.

Hand in Hand
Die Wahl der beauftragten Partner, das eingesetzte Personal sowie die eingesetzten Geräte und Maschinen erwiesen sich als wirkungsvoll und effektiv. Die wichtigsten Meilensteine der Umsetzung konnten jederzeit eingehalten und final sogar übertroffen werden. Auf die im Nachgang geplanten Nachtschichten, für den Rückzug der Spundwände, konnte verzichtet werden. Die Intensivphase konnte per Sonntagabend abgeschlossen und der Zugverkehr wieder freigeben werden.

Erfolg und Stolz
Das Geleistete erachten wir als nicht selbstverständlich. Sämtliche am Projekt Beteiligten leisteten ihr Bestes und darüber hinaus. Viele Entscheidungen mussten kurzfristig getroffen werden, Prozesse untereinander abgestimmt und das grosse Ziel "Durchlass fertig – Strecke frei" im Auge behalten werden. Dieses Ziel haben wir alle miteinander erreicht, als eng zusammenarbeitendes Team. Ein grosser Dank an alle Beteiligten für die hervorragende Leistung. Müller Gleisbau ist bereit für den nächsten Coup!

Beteiligte Unternehmen

  • Direkter Auftragnehmer und Koordinator: Müller Gleisbau AG
  • Bauherrschaft: SBB AG; Infrastruktur; Ausbau- und Erneuerungsprojekte Region Ost
  • Projektverfasser und Bauleitung: Staubli, Kurath & Partner AG
  • Umweltbaubegleitung: Büro für ökologische Optimierungen GmbH
  • Bodenkundliche Baubegleitung: Friedli Partner AG